Der Weihnachtsbaum ist für die meisten Deutschen Der Mittelpunkt in ihrem Wohnzimmer und das strahlende I-Tüpfelchen der Weihnachtsdekoration. Weihnachten ohne einen Weihnachtsbaum ist für sie kein Weihnachten.
Dabei wird der Baum festlich geschmückt und erstrahlt in heimeligem Glanz.
Bereits in heidnischen Kulturen war es Brauch, zu Weihnachten Tannenzweige im Haus aufzuhängen. Sie symbolisierten Fruchtbarkeit und Lebenskraft und hielten böse Geister vor dem nächsten Frühjahr fern. Die ersten Übermittlungen von Weihnachtsbäumen gehen auf das Jahr 1597 zurück, wo in Bremen die Zünfte Bäume aufstellten, was dann auf Familien überging, so dass sich Familien in ihrem Heim begannen Weihnachtsbäume aufzustellen. Dabei konnten sich nur gutbetuchte Menschen einen Baum in ihrem Haus leisten. Diese wurden dann mit Äpfel und Zuckerwerk geschmückt, die die Kinder am heiligen Abend vom Baum holen durften. Im 19. Jahrhundert wurde die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen unter der Bevölkerung so groß, dass ganze Wälder angelegt wurden.
Übrigens war es ein Deutscher, der den Brauch des Weihnachtsbaumes nach Amerika machte, wo es einen wahren Boom gab, was die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen anging. Dort wurde auch der erste Baum mit einer Lichterkette versehen. Zuvor war es lange Tradition, den Baum unbeleuchtet zu lassen aus Angst vor Bränden. Später dann nahm man echte Kerzen, um den Weihnachtsbaum zu erleuchten und im Jahr 1882 gab es den ersten künstlich beleuchteten Weihnachtsbaum dann in den USA. In katholischen Kirchen war der Weihnachtsbaum bis Mitte des 20. Jahrhunderts vom Papst aus verboten. Erst Papst Johannes Paul II. liess im Jahre 1982 den ersten Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufstellen. Heutzutage haben in Deutschland jedes Jahr 25 Millionen Haushalte einen Weihnachtsbaum zu Hause und mögen darauf nicht mehr verzichten.
Dekoration für wenige Tage
Mittlerweile ist die Anschaffung eines Weihnachtsbaumes als Teil der Weihnachtsdeko nicht mehr sehr günstig. Die Nachfrage ist mittlerweile so groß, dass viele Bäume in nordischen Ländern oder in Osteuropa angebaut und dann nach Deutschland gebracht werden. Diese Bäume kann man relativ günstig kaufen, sie sind allerdings oftmals von minderwertigerer Qualität. Oft haben sie Fröste abbekommen, was die Nadeln zum Fallen bringt. Oder sie sind innen kahl, was auch von außen nicht so schön aussieht. Viele Menschen legen deshalb auf Qualität aus deutschen Landen und kaufen zum Beispiel gerne Weihnachtsbäume aus dem Sauerland. Diese sind dann zwar nicht mehr so günstig, allerdings von besserer Qualität. Ein Weihnachtsbaum steht nur wenige Tage im Haus und bedarf ein wenig Pflege, damit man trotz allem bis zum letzten Tag Freude daran hat. Zuerst einmal sollte der Baum nicht allzu zeitig vor Weihnachten ins Haus geholt werden, da er in den kälteren Temperaturen draußen länger haltbar ist. Wenn man ihn ins Haus herein holt sollte man ihn erst einmal an die Temperaturen im Haus akklimatisieren lassen und ungeschmückt in eine Ecke stellen. Wenn man ihn aufgestellt hat sollte man ihn am besten in einen Weihnachtsbaumständer mit Wasserreservoir stellen und dieses auffüllen.
Der Baum verbraucht im Innenraum sehr viel Wasser, man sollte es also regelmäßig auffüllen. Dann sollte man die Hülle vom Weihnachtsbaum entfernen und die Äste sich selbst senken lassen. Man kann mit leichtem Druck nachhelfen, aber nicht zu feste, damit die Zweige nicht brechen. Wenn der Baum sich gesetzt hat kann man ihn an seinen eigentlichen Platz stellen und für den Weihnachtsabend festlich schmücken.
Weihnachtsbaum – perfekt oder natürlich?
Das ist eine Gretchenfrage. Der Geschmack ist sehr unterschiedlich. Es gibt viele Menschen, die einen absolut perfekten Baum wünschen und wo die A-Form sehr regelmäßig sein muss, damit nichts das Auge stört. Es gibt aber mindestens ebenso viele Menschen, die sagen, dass ein Baum ein Naturprodukt ist und nicht perfekt ist, so wie wir Menschen auch nicht perfekt sind, und denen kleine Unebenheiten oder ein schiefer Wuchs nichts ausmachen. Erlaubt ist was gefällt. Manchmal haben Weihnachtsbäume auch eine Seite, die nicht so gerade gewachsen ist, was aber auch von Vorteil sein kann, wenn man den Baum sowieso in eine Ecke stellen möchte oder man nicht so viel Platz zu Hause hat und ihn deshalb etwas an die Wand gerückt stellen möchte. Man dreht dann einfach die nicht so schöne Seite von sich weg und sieht damit nicht mehr diese kleine Unebenheit. Im übrigen kann man mit der Dekoration am Weihnachtsbaum sehr gut auch die eine oder andere Unebenheit kaschieren, so dass man es gar nicht mehr sieht.
Was für ein Weihnachtsbaum darf es denn sein?
Die Nordmanntanne steht an Nummer eins der gekauften Weihnachtsbäume.
Man liebt sie aufgrund ihrer wunderbar satt grünen Nadeln, die sich lange auch in einem warmen Wohnzimmer halten. Dabei stechen die Nadeln nicht, sie sind weich und man kann sie sehr leicht schmücken.
Sie verbreiten einen angenehmen weihnachtlichen Duft im Haus uns wachsen aufrecht und gleichmäßig. Sie werden in den letzten Jahren allerdings immer teurer, weil sie sehr langsam wachsen und es einen riesigen Bedarf jedes Jahr nach ihnen gibt. Die Blaufichte wird zu ca 15 % jedes Jahr verkauft. Die Nadeln sind sehr stark blaugefärbt, was sehr edel aussieht, besonders wenn der Baum geschmückt ist. Dabei sind sie eher klassische Bäume, die man unifarben schmückt. Sie eignen sich im übrigen am besten auch für schwereren Weihnachtsschmuck und echte Kerzen. Sie wachsen regelmäßig und nehmen nicht so viel Platz ein wie eine Nordmanntanne. Die Blaufichte verströmt einen feinen weihnachtlichen Duft. Man sollte allerdings wissen, dass sie sehr feine spitze Nadeln haben, die sehr stark stechen. Eine Blaufichte verliert auch relativ schnell ihre Nadeln.
Die Nobilistanne ist die, auf die Menschen zurück greifen, die den Weihnachtsbaum als ein Naturprodukt betrachten und für die der regelmäßige Wuchs nebensächlich ist. Dabei halten sich die Nobilistannen sehr lange im Haus und verlieren nicht so schnell ihre Nadeln. Sie haben sehr weiche Nadeln, die beim Schmücken nicht stechen. Die Nobilistanne verströmt einen sehr starken Duft nach Tannenwald, der ein leichtes Orangenaroma beinhaltet. Man kann diesen Duft noch verstärken, wenn man den Baum am Stamm an den Harztaschen leicht einsticht. Letzten Endes ist die Wahl eines Weihnachtsbaumes eine sehr individuelle Entscheidung. Ob es günstig sein soll, natürlich, stark duftend, sehr widerstandsfähig, ob die Nadeln lange am Baum stehen, das alles entscheidet man selbst und es gibt keine Regeln für richtig oder falsch.